Aivlosin® 625 mg/g Huhn und Pute
Aivlosin® 625 mg/g
Granulat zum Eingeben über das Trinkwasser für Hühner und Puten
Zusammensetzung
1 g Granulat enthält:
625 g Tylvalosin (als Tylvalosintartrat)
Anwendungsgebiete
Hühner:
Behandlung und Metaphylaxe von Atemwegsinfektionen durch Mycoplasma gallisepticum bei Hühnern. Das Vorliegen der Erkrankung im Bestand muss vor der Anwendung des Tierarzneimittels nachgewiesen worden sein.
Als unterstützende Maßnahme zur Reduzierung des Auftretens klinischer Symptome und der Sterblichkeit bei respiratorischen Erkrankungen in Herden, bei denen eine in ovo Infektion mit Mycoplasma gallisepticum aufgrund des Vorkommens der Erkrankung in der Elterntiergeneration wahrscheinlich ist.
Puten:
Behandlung von Atemwegserkrankungen im Zusammenhang mit Ornithobacterium rhinotracheale bei Puten.
Gegenanzeigen
Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen Makrolidantibiotika oder gegen einen der sonstigen Bestandteile.
Nebenwirkungen
Keine bekannt.
Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung
Zum Eingeben über das Trinkwasser.
Hühner:
- Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen im Zusammenhang mit Mycoplasma gallisepticum:
25 mg Tylvalosin (entsprechend 40 mg Produkt) pro kg Körpermasse und Tag im Trinkwasser über eine Dauer von 3 aufeinander folgenden Tagen. - Bei der Anwendung als unterstützende Maßnahme zur Reduzierung des Auftretens klinischer Symptome und der Mortalität (in Beständen, in denen eine transovarielle Übertragung von Mycoplasma gallisepticum wahrscheinlich ist):
25 mg Tylvalosin (entsprechend 40 mg Produkt) pro kg Körpermasse und Tag im Trinkwasser über eine Dauer von 3 aufeinander folgenden Tagen ab einem Alter von 1 Tag. Im Anschluss daran erfolgt eine zweite Behandlung mit 25 mg Tylvalosin pro kg Körpermasse und Tag im Trinkwasser über eine Dauer von 3 aufeinander folgenden Tagen in Risikozeiten, also zu Zeiten besonderer haltungsbedingter Belastungen, wie beispielsweise der Verabreichung von Impfstoffen (normalerweise im Alter von 2 – 3 Wochen).
Zunächst wird die Gesamtkörpermasse (in kg) aller zu behandelnden Hühner ermittelt.
Ein Beutel zu 400 g ist ausreichend für die Behandlung einer Gesamtkörpermasse von 10.000 kg (also z. B. 20.000 Tiere mit einem Durchschnittsgewicht von 500 g).
Puten:
- Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen im Zusammenhang mit Ornithobacterium rhinotracheale:
25 mg Tylvalosin (entsprechend 40 mg Produkt) pro kg Körpergewicht und Tag im Trinkwasser über eine Dauer von 5 aufeinander folgenden Tagen.
Zunächst wird das Gesamtkörpergewicht (in kg) aller zu behandelnden Puten ermittelt.
Ein Beutel zu 400 g ist ausreichend für die Behandlung von Puten mit einem Gesamtkörpergewicht von 10.000 kg (also z. B. 10.000 Tiere mit einem Durchschnittsgewicht von 1 kg).
Mischanleitung:
- Das Tierarzneimittel kann entweder dem Trinkwassersystem direkt zugemischt oder zunächst als Stammlösung in einer kleineren Menge Wasser angesetzt werden, die dann dem Trinkwassersystem zugegeben wird.
- Wird das Tierarzneimittel dem Trinkwassersystem direkt zugemischt, ist der Beutelinhalt auf die Wasseroberfläche zu streuen und das Ganze so lange gründlich zu mischen, bis eine klare Lösung entstanden ist (in der Regel innerhalb von 3 Minuten).
- Wird eine Stammlösung angesetzt, darf eine Maximalkonzentration von 40 g des Präparates pro 1500 ml bzw. 400 g pro 15 Liter Wasser nicht überschritten werden, wobei der Ansatz 10 Minuten lang zu mischen ist. Weist die Lösung nach dieser Zeit immer noch eine Resttrübung auf, wird dadurch die Wirksamkeit des Tierarzneimittels nicht beeinträchtigt.
- Das Tierarzneimittel ist in so viel Wasser aufzulösen, wie die Tieren an einem Tag zu sich nehmen. Während der Behandlung darf keine andere Trinkwasserquelle zugänglich sein.
- Es sollte jeweils nur die zur Deckung des Tagesbedarfs erforderliche Menge medikierten Trinkwassers zubereitet werden. Medikiertes Trinkwasser ist alle 24 Stunden auszutauschen.
Wartezeit
Hühner: Essbare Gewebe: 2 Tage. Eier: Null Tage
Puten: Essbare Gewebe: 2 Tage.
Zu keinem Zeitpunkt bei Puten anwenden, deren Eier für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind. Nicht innerhalb von 21 Tagen vor Legebeginn anwenden.
Besondere Warnhinweise
Bitte lesen Sie die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (SPC) für Informationen zu Morbidität und Mortalität in Feldstudien, in denen die Wirkung der Behandlung und Metaphylaxe auf Mykoplasmose untersucht wurde.
Im Rahmen der Strategie gegen Mycoplasma gallisepticum Infektionen sind auch entsprechende Anstrengungen zu unternehmen, um den Erreger in der Elterntiergeneration zu eliminieren.
Mit der empfohlenen Dosis wird die Infektion mit Mycoplasma gallisepticum reduziert, jedoch nicht eliminiert. Das Medikament ist nur für die kurzfristige Verbesserung klinischer Symptome in Zuchtbeständen gedacht, während die Bestätigung der Diagnose Mycoplasma gallisepticum Infektion abgewartet wird.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die sichere Anwendung bei den Zieltierarten
Bei der Anwendung des Tierarzneimittels sind die amtlichen, nationalen und örtlichen Regelungen über den Einsatz von Antibiotika zu berücksichtigen.
Ein Antibiotikum mit einem geringeren Risiko der Resistenzselektion (niedrigere AMEG-Kategorie) sollte als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung verwendet werden, sofern die Empfindlichkeitsprüfung dessen Wirksamkeit nahelegt.
Bewährte Grundsätze der Tierhaltung und Hygiene sollten angewandt werden, um das Risiko von Reinfektionen zu reduzieren.
Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte auf der Identifizierung und Empfindlichkeitsprüfung des/der Zielerreger/s basieren. Falls dies nicht möglich ist, sollte die Anwendung auf epidemiologischen Informationen und Kenntnissen zur Empfindlichkeit der Zielerreger auf Bestandsebene oder auf lokaler/regionaler Ebene beruhen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Tylvalosin kann bei Versuchstieren nachweislich Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen) verursachen. Deshalb sollten Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Tylvalosin den Kontakt mit diesem Tierarzneimittel vermeiden.
Direkten Kontakt mit Augen, Haut und Schleimhäuten beim Einmischen des Tierarzneimittels und beim Umgang mit dem medikierten Wasser vermeiden. Beim Einmischen des Tierarzneimittels sollte der Anwender eine Schutzausrüstung, bestehend aus undurchlässigen Handschuhen sowie entweder einer Atemschutz-Halbmaske gemäß der europäischen Norm EN 149 oder einem Atemschutzgerät zum mehrmaligen Gebrauch gemäß der europäischen Norm EN 140 mit einem Filter gemäß EN 143 tragen. Kontaminierte Haut waschen.
Bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Anwendung während der Trächtigkeit und Legeperiode
Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Legeperiode ist bei Puten nicht belegt.
Das Tierarzneimittel kann bei Hennen angewendet werden, deren Eier für den menschlichen Verzehr bestimmt sind sowie bei Zuchthennen, die Eier für Masthähnchen oder neue Legehennen legen.
Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
Wesentliche Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Dauer und Haltbarkeit
Nicht über 25 °C lagern.
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 24 Monaten.
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/ Anbruch des Behältnisses: 5 Wochen
Haltbarkeit des medikierten Trinkwassers: 24 Stunden.
Zulassungsinhaber
ECO Animal Health Europe Limited
Handelsform
Beutel mit 400 g.
Stand
Juni 2025